Reprasentation des Begriffs "Freundschaft" in deutschen Sprichwortern

Eine Linguistische Studie Phraseologie in den Spruchen. Studium der Etymologie des Wortes „Freundschaft“. Semantische Analyse Redewendungen der deutschen Sprache. Uberblick uber die strukturellen Eigenschaften der Begriffe, die in den Gleichnissen.

Ðóáðèêà Èíîñòðàííûå ÿçûêè è ÿçûêîçíàíèå
Âèä êîíòðîëüíàÿ ðàáîòà
ßçûê íåìåöêèé
Äàòà äîáàâëåíèÿ 13.08.2013
Ðàçìåð ôàéëà 27,7 K

Îòïðàâèòü ñâîþ õîðîøóþ ðàáîòó â áàçó çíàíèé ïðîñòî. Èñïîëüçóéòå ôîðìó, ðàñïîëîæåííóþ íèæå

Ñòóäåíòû, àñïèðàíòû, ìîëîäûå ó÷åíûå, èñïîëüçóþùèå áàçó çíàíèé â ñâîåé ó÷åáå è ðàáîòå, áóäóò âàì î÷åíü áëàãîäàðíû.

Ðàçìåùåíî íà http://www.allbest.ru/

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Theoretischer Teil

1.1 Der Begriff „Sprichwort“ in der Linguistik

1.2 Strukturell-semantische Besonderheiten der Sprichwörter

1.3 Semantik des Wortes „Freundschaft“ in der deutschen Sprache

2. Praktischer Teil

2.1 Sprichwörter mit der Komponente „Freund“

2.2 Sprichwörter mit der Komponente „Freundschaft“

2.3 Sprichwörter mit der Komponente „freundlich“

Schlussfolgerung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die vorliegende Belegarbeit ist dem Thema „Repräsentation des Begriffs‚ Freundschaft' in deutschen Sprichwörtern“ gewidmet. Die Aktualität der Arbeit ist von dem Interesse der gegenwärtigen Linguistik an die Äußerung menschliches Wesens und menschlicher Eigenschaften in der Sprache bedingt. Die Repräsentation von zwischenmenschlichen Beziehungen in der Sprache wird zum Thema linguistischer Untersuchungen, zu nennen seien die Arbeiten von I.W. Borissowa, I.W. Korogodina, die der Erforschung der sprachlichen Widerspiegelung von Liebe, Hass, Abneigung und Zuneigung gewidmet sind. Aber es gibt keine Monographie, deren Objekt der Begriff „Freundschaft“ ist. Unerklärt bleiben einige Momente, vor allem das Register der sprachlichen Mittel des Ausdrucks dieses Begriffs in der deutschen Sprache und ihr konnotativer Wert.

Neue Ergebnisse der Belegarbeit bestehen darin, dass es zum ersten Mal der Versuch gemacht wird, die semantischen und strukturellen Besonderheiten der deutschen Sprichwörter, die den Begriff „Freundschaft“ ausdrücken, aufzuklären und zu beschreiben. Sprichwörter, gekennzeichnet von ihrer Stabilität, enthalten traditionelle Ansichten und Bewertungen, die auch in der modernen Gesellschaft wirksam bleiben.

Der Versuch der Analyse genannter Besonderheiten ist zum Ziel der vorliegenden Belegarbeit gesetzt worden.

Dieses Ziel wird durch folgende Aufgaben verwirklicht:

1. durch die Bestimmung der Begriffe „Phraseologismus“, „Sprichwort“;

2. durch die Betrachtung der Besonderheiten von Sprichwörtern;

3. durch die Erforschung des semantischen Umfangs des Wortes „Freundschaft“ und dessen Etymologie;

4. durch die Feststellung der quantitativen Beziehungen zwischen den Sprichwörtern mit den Komponenten „Freund“, „Freundschaft“, „Freundlich“;

5. durch die Analyse der Sprichwörter mit den Komponenten „Freund“, „Freundschaft“, „Freundlich“.

Als Untersuchunsverfahren sind in der Arbeit folgende gebraucht worden: die Analyse der theoretischer Literatur, die linguistische Beschreibung, die semantische Analyse, die etymologische Analyse, die Analyse der Satzstruktur, die Analyse der Metaphern.

Als Stoff der Untersuchung dienen die Belege aus Sprichwörterbüchern und entsprechenden Internetseiten. Die Zahl der analysierten Beispiele beträgt 120.

Ihrer Struktur nach besteht die vorliegende Belegarbeit aus einer Einleitung, einem theoretischen und einem praktischen Teil, und aus den Schlussfolgerungen. Im ersten Teil wird die kurze Übersicht des theoretischen Stoffes zu den Problemen „Das Wesen und die Merkmale der Sprichwörter“ und „Der Begriff ‚Freundschaft' in der deutschsprachigen Kultur“ gemacht. Im zweiten Teil analysieren wir die semantischen und die strukturellen Besonderheiten der Sprichwörter, die diesen Begriff repräsentieren.

1. Theoretischer Teil

1.1 Der Begriff „Sprichwort“ in der Linguistik

Unter einem Sprichwort verstehen wir einen im Volksmund umlaufenden kurzen Spruch, der eine Lebenserfahrung oder Lebensregel mit lehrhaften Tendenz und meist in bildlicher Einkleidung voträgt (Iskos, Lenkova 1975: 134): Beim Gelde hört die Freundschaft auf (Beyer).

Der Begriff „Sprichwort“ existierte schon in der mhd. Periode der deutschen Sprachgeschichte, das Wort wurde für die Bezeichnung „geläufiger Redewendungen“ gebraucht (Duden). Jetzt befasst sich mit Sprichwörtern ein relativ neuer Bereich der Linguistik, die Phraseologie.

Der Fachausdruck „Phraseologie“ ist zweideutig. Unter Phraseologie versteht man die Disziplin der Sprachwissenschaft, die sich mit Phraseologismen, also mit festen Sprachbausteinen beschäftigt. Darüber hinaus bezeichnet der Terminus Phraseologie auch das phraseologische System einer Sprache, also den phraseologischen Bestandteil des Wortschatzes (de.wikipedia.org).

M.D. Stepanova und I.I. Cernyseva bestimmen die Phraseologie als einen neuen Bereich der Linguistik, der sich mit festen Wortkomplexen einer Sprache befasst (Stepanova, Cernyseva 1986: 175).

Die Phraseologismen sind feste Wortkomplexe verschiedener syntaktischer Strukturtypen mit singulärer Verknüpfung der Konstituenten, deren Bedeutung durch eine vollständige oder teilweise semantische Transformation des Konstituentenbestandes entsteht (Stepanova, Cernyseva 1986: 178).

Die Phraseologismen als sprachliche Benennung besitzen folgende Spezifik: Sie dienen nicht zur rationellen Benennung des Referenten, sondern zur expressiv-wertenden, konnotativen.

Eines der schwierigsten Probleme in der Phraseologieforschung bildet die Auffindung eines objektiven Verfahrens zur Identifizierung fester Wortkomplexe. Die Schwierigkeit entsteht infolge der Tatsache, dass diese Gebilde sehr heterogen sind. Sie unterscheiden sich nach der syntaktischen Struktur, nach dem Typ der Semantik, nach der Verknüpfbarkeit der Konstituenten oder Komponenten innerhalb des Wortkomplex und anderes mehr (Stepanova, Cernyseva 1986: 179).

Einem Komplex von strukturell-semantischen Kriterien nach unterscheiden M.D. Stepanova und I.I. Cernyseva folgende Subklassen der Phraseologismen:

- phraseologische Einheiten;

- festgeprägte Sätze;

- phraseologische Verbindungen (Stepanova, Cernyseva 1986: 180).

Die Sprichwörter gehören zur Subklasse der Phraseologie, die festgeprägte Sätze heißt. Die festgeprägten Sätze sind Phraseologismen mit der syntaktischen Struktur der Sätze (Stepanova, Cernyseva 1986: 191).

Was die Sprichwörter betrifft, sind in der russischen linguistischen Literatur zwei Termini im Gebrauch: ïîñëîâèöà und ïîãîâîðêà (Iskos, Lenkova: 190).

M.D. Stepanova und I.I. Cernyseva übersetzen das Wort „ïîãîâîðêà" als „sprichwörtliche Redensart“ (Stepanova, Cernyseva 1986: 193), A. Iskos und A. Lenkowa als „sprichwörtliche Wortverbindung“ (Iskos, Lenkova 1970: 190). Wir werden den Begriff „sprichwörtliche Redensart“ benutzen.

In der deutschen Sprache gibt es nur einen Fachausdruck, das ist das Sprichwort, obwohl diese beiden Arten auch vorhanden sind.

Im Gegensatz zu Sprichwörtern bezieht sich die sprichwörtliche Redensart meistens auf eine Wortgruppe, besitzt keinen belehrenden Charakter und drückt keinen Rat aus.

Im Satz tritt die sprichwörtliche Redensart als ein sprichwörtliches Redensartenatzglied aus (Iskos, Lenkova 1970: 190).

Die sprichwörtlichen Redensarten werden in der Umgangs- oder auch in der Literatursprache gebraucht und geben der Rede eine gewisse Frische, Natürlichkeit und Derbheit. Sie sind mit den Sprichwörtern verwandt und wie diese volksläufig (Iskos, Lenkowa 1975: 148).

Die sprichwörtlichen Redensarten besitzen gleich anderen phraseologischen Einheiten eine semantische Singularität, die infolge rein sprachlicher Prozesse zustande kommt. Das sind semantische Transformationen des Typs metaphorische und metonymische Bezeichnungsübertragung einschließlich Bedeutungserweiterung.

Aus semantischer Sicht sind die sprichwörtlichen Redensarten als charakterisierend oder wertend zu bezeichnen, denn ihre funktionale Spezifik besteht in der Stellungnahme zu dem unmittelbar vorangehenden Kontext. Die Wertung kann positiv oder negativ sein.

Aus semantischer Sicht können die sprichwörtlichen Redensarten noch interjektional und modal sein. In diesem Fall sind sie den einfachen Interjektionen des Typs ach! nanu! pfui! ebenso den Modalwörtern des Typs ja, nein, keineswegs sehr nah (Stepanova, Cernyseva 1986: 191).

Die Sprichwörter weisen im vergleich zu sprichwörtlichen Redensarten einen grundsätzlichen Unterschied auf: Ihre Semantik entsteht nicht durch die Phraseologisierung des Konstituentenbestandes im jeweiligen Sprichwort, sondern stellt die auf bestimmte Situationen bezogenen Verallgemeinerungen der menschlichen Lebenserfahrung dar (Stepanova, Cernyseva 1986: 193).

Nach ihrer Entstehung „im Volksmund“, ihrer Semantik („lehrhafte Tendenz“, Verallgemeinerung der Lebenserfahrung, Volksweisheit) und ihrem Gebrauch, - sie fungieren als selbständige Texte - gehören diese Gebilde zur Folklore (Stepanova, Cernyseva 1986: 191).

Im Weiteren betrachten wir die strukturell-semantiche Merkmale dieser Subklasse der Phraseologismen.

1.2 Strukturell-semantische Besonderheiten der Sprichwörter

Da Sprichwörter eine Abart der Phraseologismen sind, sind für sie auch einige allgemeine Merkmale der Phraseologismen charakteristisch. Vor allem betrifft es die Stabilität der Sprichwörter.

Die Stabilität der Phraseologismen bzw. Sprichwörter ist durch die Unersetzlichkeit ihrer Komponenten und durch die Einheitlichkeit ihrer Bedeutung bedingt. Der häufige Gebrauch der Phraseologismen, ihre Verbreitung in der mündlichen und schriftlichen Sprache trägt auch zu ihrer Stabilität bei (Iskos, Lenkowa 1970: 194).

Manche Sprichwörter bewahren infolge ihrer Stabilität lexikalische Archaismen (Iskos, Lenkowa 1970: 194), z. B.:

Wo man die Taler lässt, da bleibt auch die Freundschaft.

Das Wort „Taler“ ist jetzt nicht mehr gebräuchlich. Der Taler war eine bedeutende europäische Großsilbermünze, die ursprünglich zunächst Guldengroschen hieß. Später verstand man unter Taler zahlreiche Großsilbermünzen, die mehr als 1 Lot wogen. Größere Bedeutung erlangte der Taler mit den Reichsentscheiden des 16. Jahrhunderts, die ihn als Reichstaler neben dem Gulden zur offiziellen Reichswährung erhoben (Caspar 2006).

Die Stabilität der Sprichwörter führt dazu, dass der Verlust eines Teils des Sprichwortes nicht den Zerfall der ganzen lexikalischen Einheit bewirkt, im Gegenteil, die Bedeutung des Sprichwortes geht dann auf die gebliebene Komponente über, und diese vertritt das ganze Sprichwort (Iskos, Lenkova 1970: 190).

Kennzeichnend für die Sprichwörter sind inhaltliche und strukturelle Besonderheiten, die sie von anderen phraseologischen Wortverbindungen unterscheiden. Die Sprichwörter sind erstarrte, im Volksmunde umlaufende kurze Sprüche; sie existieren in der Form eines Satzes und drücken bildlich einen geschlossenen Gedanken aus (Iskos, Lenkova 1970: 190).

Das Hauptmerkmal der Sprichwörter ist die Volksläufigkeit (Iskos, Lenkowa 1975: 143). Wenn das Sprichwort aber in einen Volksmund kommen soll, so bedarf es der Schlichtheit und Einfältigkeit. Es darf weder im Sinne noch im Ausdruck eine gewisse Grenze nach oben hin überschreiten. Der Gedanke muss fasslich und nicht allzu hoch sein, die Worte allgemein bekannt und dem Volke vertraut. Gedanken, die über den Begriffskreis der mittleren und unteren Volksschichten hinausgehen, Worte, die den gewöhnlichen Leuten fremd sind und ihnen daher geziert oder hochtrabend erscheinen, werden nie volkstümlich werden.

Das Sprichwort muss im ganzen Volke gangbar sein. Viele Sprichwörter sind nur in einzelnen Orten, Landschaften oder Volksstämmen heimisch und erscheinen dann häufig im Dialekt (Iskos, Lenkowa 1975: 144).

Aus der Volksläufigkeit folgt auch, dass das Sprichwort einer besonderen Formgebung bedarf. Was im Gedächtnis haften soll, das muss dem Gedächtnis leicht eingehen und bequem zu behalten sein. Das Sprichwort muss also möglichst kurz und knapp sein. Lange Sätze werden nicht volksläufig. Das Sprichwort will aber nicht nur im Gedächtnis aufbewahrt werden, es will durchdringen, eine Wirkung erzielen, von andern aufgenommen und beherzigt werden. So ist es von jeher ein vorzügliches Werkzeug der Redner in der Volksversammlung und in der populären Debatte gewesen. Das Sprichwort strebt vielmehr eine über die gewöhnliche Rede gehobene Formgebung, die es eindrucksvoll und nachhaltig wirksam macht. Allerdings erscheinen dem oberflächlichen Blick die meisten Sprichwörter, soweit sie nicht durch Reime gebunden sind, als gewöhnliche Prosa. In der Tat sind aber weit mehr Sprichwörter, als man gemeiniglich denkt, durch künstlerische Formung zu einem Stück Kleinpoesie gemacht worden (Iskos, Lenkova 1975: 146).

Ein anderes Merkmal der Sprichwörter ist die sogenannte lehrhafte Tendenz. Das ist semantische Spezialisierung der Sprichwörter, die infolge des logisch-syntaktischen Phraseologisierungstyps zustande kommt (Stepanova, Cernyseva 1986: 193).

Die lehrhafte Tendenz bezieht sich auf alles, was mit der Lebenskenntnis und Lebenserfahrung des einzelnen zusammenhängt, z. B.:

Niemand ist uns ein näherer Freund, als wir uns selber sind (Gerr).

So vermitteln die Sprichwörter Erkenntnisse und Normen, die für die Auffassung und Gestaltung des Lebens bedeutsam sind, z. B.: Wer jedes Freund sein will, ist niemands Freund. Die lehrhafte Tendenz, die auf Wollen und Handeln der Menschen entwirken will, tritt auch äußerlich zutage bei den Sprichwörtern, die eine Vorschrift oder Warnung direkt aussprechen (Iskos, Lenkova 1975: 145). Dies geschieht teils in befehlender Form:

Suche die Freundschaft desjenigen, der keine Freunde hat. Meide die Freundschaft desjenigen, der keine Feinde hat (http://www.spruecheportal.de/); teils durch Wendungen mit man muss, man soll, man kann:

Kann man's nicht tun in Freundschaft, so muss man's tun mit Recht (Paffen).

Oft aber spricht das Sprichwort seine Lehre nicht direkt aus, sondern indirekt in Form eine Beobachtungs- oder Erfahrungssatzes, aus dem ein jeder sich die in ihm liegende Mahnung oder Warnung entnehmen kann, z. B.:

Die Freundschaft muss bloß gehen, d.h. einem Freunde muss man sich so zeigen, wie man wirklich ist (Beyer).

Die wichtigste Folge der bezeichneten logisch-syntaktischen Phraseologisierung ist die Bildung bzw. Entstehung der Spracheinheiten, die, ähnlich anderen Phraseologismen, zum Inventar der konnotativen sprachlichen Zeichen gehören (Stepanova, Cernyseva 1986: 193).

Das nächste grundlegende Merkmal der Sprichwörter als Spracheinheiten ist die Reproduzierbarkeit. Erst dieses Merkmal überführt die Einheiten der Volkskunst in die Klasse der Spracheinheiten des Typs Phraseologismen (Stepanova, Cernyseva 1986: 194).

Die Realisierung der oben genannten Besonderheiten erforschen wir am Beispiel der Sprichwörter mit den Komponenten „Freund“, „Freundschaft“, und „freundlich“.

1.3 Semantik des Wortes „Freundschaft“ in der deutschen Sprache

In diesem Teil werden wir die Etymologie und Semantik der Wörter „Freund“, „Freundschaft“ und „freundlich“ untersuchen. Aber da die Wörter „Freundschaft“ und „freundlich“ die Ableitungen des Wortes „Freund“ sind, werden wir zuerst das Wort „Freund“ betrachten.

Das Wort „Freund“ stammt vom Wort „frei“ und bezeichnete ursprünglich einen „Liebenden“ (Duden).

Auch der Meinung der Gebrüder Grimm nach, stammt das Wort „Freund“ von frijôn, also „ein Liebender“. Ahd. frîônt ist zweisilbig und bald wurde in einsilbiges friunt geschwächt, welchen Diphthong das mhd. vriunt, nhd. freund meistens festhalten, wodurch sich freund dem verschiednen freuend, gekürzt freund, part. praes. von freuen nähert. Alts. friund, nl. vriend, nd., früher oft auch nhd. fründ, wie zuweilen mhd. fründe und daneben friwent vorkommt; ags. freond für älteres frîônd merkwürdig altn. frændi für frîandi, schw. dän. frände. Der Gegensatz ist feind, abweichend gebildet aus fijan, ahd. fîên.

Heute hat das Wort „Freund“ mehrere Bedeutungen. Die Grundbedeutug ist folgende: der Freund ist jemand, der einem anderen in Freundschaft verbunden ist, ihm nahe steht: ein guter Freund von mir; mein bester Freund; Freunde werden; die beiden sind dicke Freunde; Freunde in der Not gehn hundert auf ein Lot (Duden).

Die Nebenbedeutungen sind:

1. Männliche Person, mit der eine Frau befreundet ist: sie hat einen festen, neuen Freund;

2. Jemand, der etwas Bestimmtes besonders schätzt: ein Freund des Weins, guter Musik; kein Freund von etwas sein (etwas nicht schätzen und es daher nicht tun): ich bin kein Freund von vielen Worten; jemand, der etwas besonders unterstützt od. fördert: Verein der Freunde und Förderer des Stadttheaters; Gesinnungsgenosse, Parteifreund: meine politischen Freunde;

3. Freund ist allgemeine höfliche, vertrauliche Anrede: wie gehts, mein alter Freund? (Duden).

Weiter werden wir das Wort „Freundschaft“ betrachten.

Das Wort „Freundschaft“ stammt vom Wort friuntscaft (ahd.) (Grimm). Das Suffix -schaft wird auf das ahd. Substantiv -scaft mit der Bedeutung „Beschaffenheit“, „Zustand“, „Eigenschaft“ zurückgeführt. Daher bedeutet das Wort „Freundschaft“ eigentlich „der Zustand des Freundseines“ (Iskos, Lenkowa 1970: 54).

Das Wort „Freundschaft“ hat auch mehrere Bedeutungen. Nach dem Duden Großwörterbuch kann man die Hauptbedeutung folgenderweise formulieren: Freundschaft ist auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander (Duden).

Die erste Nebenbedeutung des Wortes ist: Freundschaft ist der Kreis der Personen, mit denen jemand bekannt oder befreundet ist. Aber in diesem Sinn wird das Wort „Freundschaft“ selten verwendet (Duden).

Noch eine Nebenbedeutung des Wortes „Freundschaft“ ist folgende: Freundschaft ist die Gesamtheit der Verwandten (Duden).

Im übertragenen Sinne bezeichnet "Freundschaft" ein gutes und oft vertraglich geregeltes politisches Verhältnis zwischen Völkern oder Nationen.

Die Bedeutung des Begriffs „Freundschaft“ kann man von verschiedenen Seiten untersuchen. Zum Beispiel, vom psychologischen Standpunkt bezeichnet Freundschaft eine positive Beziehung und Empfindung zwischen nicht verwandten Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.

In der Soziologie hat Ferdinand Tönnies Freundschaft als „Gemeinschaft des Geistes“ kategorisiert (Gemeinschaft und Gesellschaft, 1. Buch, § 6). Auch gibt es einige wissenschaftliche Untersuchungen zum Verhalten innerhalb einer Freundschaft. So streiten enge Freunde mehr als lediglich miteinander bekannte Personen. Der Grund dafür wird von Psychologen und Soziologen darin gesehen, dass sich enge Freunde einander sicher sind und daher nicht übervorsichtig agieren müssen. Außerdem haben sie mehr Kontakt zueinander, d.h. mehr Reibungsfläche/

Weiter werden wir das Wort „freundlich“ betrachten.

Das Wort „freundlich“ stamm vom Wort friuntlih (ahd; mhd. vriuntlich). Das Suffix -lich entstand aus dem althochdeutschen Substantiv lîhhi mit der Bedeutung „Körper“, „Gestalt“.

Darum bedeutet das Wort „freundlich“ eigentlich „derjenige, der die Gestalt des Freundes hat“ (Iskos, Lenkova 1970: 35).

Die grundlegenden semantischen Bedeutungen sind folgende:

1. Aufmerksam, entgegenkommend, lebenswürdig (im Umgang), z. B.: ein paar freundliche Worte, mit freundlichen Grüßen (Briefschluss);

2. Angenehm, entsprechend, z. B.: freundliches Wetter, ein freundliches Zimmer, diese Farben sind besonders freundlich;

3. Wohlwollend, freundschaftlich, z. B.: jemadem freundlich gesinnt sein.

Die Besonderheiten von der Wahrnehmung des Begriffs „Freundschaft“ in der deutschsprachigen Kultur finden in Sprichwörtern ihre Widerspiegelung.

2. Praktischer Teil

2.1 Sprichwörter mit der Komponente „Freund“

Deutsche Sprache ist reich an den Sprichwörtern mit der Komponente „Freund“. Unsere Untersuchung ließ uns siebzig solche Sprichwörter ausgliedern.

Was die Struktur solcher Sprichwörter angeht, so kann sie mannigfaltig sein. Es gibt viele Beispiele, wo die Sprichwörter der Form der zusammengesetzten Sätze entsprechen:

Das sind die besten Freunde, die man bei sich im Säckel trägt. Der ist mein Freund, der es redlich mit mir meint. Der Wein schmeckt nicht so gut, als wenn man ihn mit Freunden trinkt (Beyer).

Der ist reich, der Freunde hat. Daran erkennt man, dass es einem Freund gut geht: er hat kein Gedächtnis mehr.

Der Freund ist ein Mensch, zu dem du aufrichtig sein darfst.

Aber die Mehrheit der Sprichwörter hat die Form der einfachen Sätze, z. B.:

Einerlei Sinn macht Freunde. Ohne Freunde ist unser Leben kein richtiges Leben. Freunde sind über Silber und Gold. Arme Leute haben keinen Freund. Einer guten Küche fehlt's nie ein Freund. Lob macht Freunde (Beyer).

Zu den von den Empfindern der Sprichwörter gebrauchten Kunstmitteln gehört die Bildlichkeit. Diese ist von besonderer Bedeutung für die Begriffsbestimmung des Sprichworts (Iskos, Lenkowa 1975: 147).

Diejenigen Sprichwörter, die ihren Gedanken ganz oder teilweise in ein Bild kleiden, sind poetischer und wirksamer, als die, welche eine Wahrheit direkt und unverhüllt aussprechen. Die sprachliche Ausformung der Sprichwörter geschieht unter Anwendungen von verschiedenen Mitteln.

Dazu gehören semantische Transformationen, unter denen ganz besonders beliebt die Metaphorisierung ist, z. B.:

Es ist eine rechte Gottesgabe um einen weisen und sorgfältigen Freund (Gerr).

Ein Freund ist des anderen Spiegel. Es macht der Freund des Freundes Ketten zu den seinen. Dem Freunde ist eine Meile kein Umweg. Ein treuer Freund ist ein großer Schatz (Beyer).

Diese Beispiele zeigen, dass der Freund eine große Bedeutung für die Menschen hat. Und es ist ein rechtes Geschenk, einen echten Freund zu haben.

Die Ironie ist in Sprichwörtern nicht selten, z. B.:

Es gibt zwei Arten von Freunden: Die einen sind käuflich, die anderen sind unbezahlbar.

Nach dem Schmaus gehen die Freunde nach Haus. Volle Schüssel findet viel Freunde. Wer Pfennige hat, hat auch Freund. Aller Leute Freund ist aller Leute Geck. An eines Königs Hof ist jeder selbst sein bester Freund (Graf).

Solche Sprichwörter machen sichtbar, dass die Freunde verschieden sein können. Die Freunde sind nicht immer selbstlos.

Solche Erscheinung wie die Antithese dient der Anschaulichkeit und der Einprägsamkeit der Sprichwörter, z. B.:

Altem Haus und neuem Freund ist nicht leicht zu trauen. Besser ein gutes Wort als einen verlorenen Freund. Ein falscher Freund ist schlimmer als ein offener Feind (Beyer).

Leichter ist es das Meer bis zum Grunde auszuleeren, als einen wahren und aufrichtigen Freund zu finden (Graf).

Ein Freund ist schwer zu finden, aber leicht zu verlieren. Viel Bekannte, wenig Freunde.

Diese Volksweisheiten illustrieren die Schwierigkeiten, die in den Wechselbeziehungen der Freunde entstehen können. Freunde können Feinde sein. Es ist sehr schwer, einen echten Freund zu finden.

Die „äußere Redeformen“ tragen der Einprägsamkeit bei. Dazu gehören Reim, Parallelismus usw., z. B.:

Besser ist in der Tasche kein Geld als ohne Freund in dieser Welt. Des Freundes Mangel soll man kennen, aber nicht nennen. Ein Freund im Glück bleibt in der Not zurück (Beyer).

Freunde in der Not gehen hundert auf ein Lot. Freunde mit dem Mund, einer auf ein Pfund (Wolf).

Freunde in der Not tausend auf ein Lot. In der Not sind die Freunde tot. Keine Mühle ohne Mehl, kein Freund ohne Fehl.

Allermanns Freund ist Allermanns Narr. Ein guter Freund, ein guter Arzt. Gut Freund, gut Pfand (Paffen).

Jedermanns Freund ist keines Freund. Jedermanns Freund, jedermanns Narr. Naher Freund, naher Vormund. Neuer Freund, neuer Wein.

Viel Gulden, viel Freunde (Binowitsch, Grischin).

Die Sprichwörter mit der Komponente „Freund“ haben viele Synonyme. Als Beispiele sind folgende Volksweisheiten anzuführen. So das Sprichwort „Allerwelts Freund, niemands Freund“ kann in der Rede verschieden realisiert werden:

Jedermanns Gesell ist niemands Freund. Jedermanns Freund ist keines Freund. Aller Leute Freund, jedermanns Geck. Wer alle Welt zum Freund will haben, der ist ein Narr bei jedermann (Geflügelte Worte).

Oder das Sprichwort „Alte Freunde und Wege sollt man nicht verlassen“ hat folgende sprachliche Realisierungen:

Ein alter Freund ist besser, als zwei neue. Ein alter Irrtum hat mehr Freunde, als eine neue Wahrheit.

Alte Freunde und alter Wein sind am besten. In alten Kleidern und bei alten Freunden ist einem am wohlsten. Alte Freunde soll man nicht verlieren, man weiß nicht, wie die neuen geraten (Beyer).

Das Sprichwort „Die alten Freunde halten in der Not“ kann folgenderweise in der Sprache realisiert werden:

Ein Freund im Unglück bleibt in der Not zurück. Ein Freund in der Not ist ein Freund in der Tat. Freunde erkennt man in der Not. Freunde in der Not gehen hundert auf ein Lot (Graf).

Freunde mit dem Mund, einer auf ein Pfund. Freunde in der Not, tausend auf ein Lot. Im Unglück fliehen die Freunde. Im Unglück zeigt sich der Freund.

In der Not sind die Freunde tot. In der Not spürt man den Freund (Paffen).

Man muss erst einen Scheffel Salz mit einem essen, ehe man ihn zum Freunde nimmt. Unglück bringt seltsame Freunde. Wen das Glück verlässt, den verlassen auch die Freunde. Wenn die Not am Tisch sitzt, braucht man für Freunde nicht zu decken.

Die Reihe von Synonymen zu diesem Sprichwort kann man noch weiter fortsetzen.

Bei dem Sprichwort „Dem es wohl geht, der hat viele Freunde“ gibt es auch einige Synonyme. Das sind solche Sprichwörter, wie:

Der freigebigen Hand fehlt es an Freunden nicht.

Ein reicher Mann kennt seine Freunde nicht. Ein voller Beutel hat viel Freunde. Gebende Hand hat viel Freunde. Geiz ist niemands Freund (Gerr).

Wer Pfennige hat, hat auch Freunde. Wer viel gibt, der hat viel Freunde (Graf).

Im Allgemeinen sei es zu unterstreichen, dass sich in den Sprichwörtern mit der Komponente „Freund“ alle Merkmale der Phraseologismen widerspiegeln. Aber die lehrhafte Tendenz wird in diesem Fall am stärksten ausgedrückt.

2.2 Sprichwörter mit der Komponente „Freundschaft“

Im Deutschen, wie auch in anderen Sprachen, gibt es sehr viele Sprichwörter, die zwischenmenschliche Beziehungen, und zwar die freundschaftlichen, widerspiegeln.

Die Zahl der von uns gesammelten Sprichwörter mit der Komponente „Freundschaft“ beträgt siebenunddreißig.

Die Struktur solcher Sprichwörter kann verschieden sein. Sie kann der Form der einfachen Sätze entsprechen:

Alte Freundschaft ist bald erneuert (Graf).

Gleiches Unglück macht Freundschaft. Freundschaft geht über die Verwandschaft. Die Freundschaft muss bloß gehen (Gerr).

Zur Freundschaft gehören zwei. Gleiche Bürde hält feste Freundschaft (Beyer).

Es können auch die zusammengesetzten Sätze sein:

Freundschaft, die nicht traut, ist auf Sand gebaut. Nur der ist hoher Freundschaft fähig, der auch ohne sie fertig zu werden vermag.

Die älteste Freundschaft muss uns, wie die Weine die Jahre zählen, die lieblichste sein.

Eine große Rolle spielt für die Begriffsbestimmung des Sprichworts die Bildlichkeit. Dank diesem Kunstmittel sind die Volksweisheiten poetischer und wirksamer.

Wie schon gesagt, geschieht die sprachliche Ausformung der Sprichwörter unter Anwendungen von verschiedenen Mitteln.

Dazu gehören semantische Transformationen, unter denen die Metaphorisierung von besonderem Wert ist, z. B.:

Freundschaft ist das Geschenk der Götter (Graf).

Freundschaft ist des Lebens Salz. Freundschaft ist die Blüte des Augenblicks und die Frucht der Zeit (Beyer).

Wie die Analyse der Metaphern zeigt, verbindet das Volk mit Freundschaft meist positive Erscheinungen. Die Metaphern unterstreichen den großen Wert dieses Verhältnisses, das dem Leben Geschmack und Schönheit verleiht.

Neben der Metaphorisierung gehört zu den beliebten Mitteln der Ausformung der Sprichwörter auch Ironie, z. B.:

Wahre Freundschaft kommt am schönsten zur Geltung, wenn es ringsumher dunkel wird (Graf).

Siedet der Topf, so blüht die Freundschaft; Trinken macht Freundschaft (Bezer).

Diese Volksweisheiten zeigen, dass Freundschaft nicht immer selbstlos ist, dass ihre Ursachen einen pragmatischen Charakter haben können. Dieser Gedanke wird von Beispielen konkreter, leicht zu verstehender Situationen illustriert.

Zu den Mitteln der Bildkraft gehört auch die Antithese, z. B.:

Kleine Zeche, große Freundschaft;

Kurze Rechnung, lange Freundschaft (Beyer).

Freundschaft verlangt Einsätze. Der Beispiel Brautglocken sind der Freundschaft Sterbeglocken zeigt, dass Freundschaft und Liebe, Freundschaft und Familienpflichten in Konflikt miteinander kommen können.

Sehr oft verwendet man auch den Vergleich als Mittel der Bildkraft, z. B.:

Eine Freundschaft, die der Wein gemacht, wirkt wie der Wein nur eine Nacht (Graf).

Die Freundschaft ist wie ein Baum, der das Begießen braucht. Die älteste Freundschaft muss uns, wie die Weine die Jahre zählen, die lieblichste sein (Beyer).

Solche Vergleiche zeigen, dass die Freundschaft verschieden sein kann. Aber die echte Freundschaft braucht „das Begießen“.

Zu „äußeren Redeformen“ der Sprichwörter zählen Reim, Parallelismus usw, z. B.:

Viel versprechen, wenig halten lässt die Freundschaft bald erkalten.

Bei einem Schwager ist die Freundschaft mager. Nach dem Schmaus ist die Freundschaft aus. Eine verlorene Freundschaft ist eine gewonnene Feindschaft. Warme Suppe, warme Freundschaft. Halbe Gabe, halbe Freundschaft. Leer Fass, leere Freundschaft (Beyer).

Die Form der genannten Sprichwörter verstärkt ihren belehrenden moralischen Sinn. Unter den Sprichwörtern zum Thema „Freundschaft“ gibt es Synonyme. Zum Beispiel, das Sprichwort „Beim Gelde hört die Freundschaft auf“ hat verschiedene sprachliche Realisierungen:

Beim Geschäft hört die Freundschaft auf. Wo man die Taler lässt, da bleibt auch die Freundschaft (Paffen).

Nach dem Schmaus ist die Freundschaft aus; Kurze Rechnung, lange Freundschaft (Gerr).

Oder das Sprichwort „Verkehrte Freundschaft ist Feindschaft“ hat folgende sprachliche Variationen:

Freundschaft, die endet, war keine Freundschaft. Eine verlorene Freundschaft ist eine gewonnene Feindschaft (Beyer).

Bei dem Sprichwort „Kleine Zeche, große Freundschaft“ gibt es auch einige Synonyme. Das sind solche Sprichwörter, wie:

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Kurze Besuche verlängern die Freundschaft (Wolf).

Schläge machen keine Freundschaft. Schweigen bricht Freundschaft.

Ungleich trennt Freundschaft; Seltener Besuch vermehrt die Freundschaft (Beyer).

Wie es sichtbar ist, haben die Sprichwörter mit der Komponente „Freundschaft“ eine große synonymische Reihe. Das hilft die Sprichwörter in verschiedenen Situationen zu verwenden und die Rede verschiedenartig zu gestallten.

Zusammenfassend sei zu betonen, dass bei den Sprichwörtern mit der Komponente „Freundschaft“ die lehrhafte Tendenz sehr krass ausgeprägt ist. Das könnte damit verbunden werden, dass Freundschaft in der deutschsprachigen Kultur als großer Wert empfunden wird.

2.3 Sprichwörter mit der Komponente „freundlich“

In der deutschen Sprache gibt es nicht so viele Sprichwörter mit der Komponente „freundlich“, wie mit der Komponente „Freund“ oder „Freundschaft“. Den Angaben der Analyse von 5 Quellen nach beträgt ihre Zahl acht.

Die Struktur dieser Sprichwörter kann auch verschieden sein. Sie können die Form des einfachen Satz haben, z. B.:

Die freundlichsten Hunde beißen am schlimmsten (Beyer).

Und auch kann die Struktur der Form des zusammengesetzten Satzes entsprechen, z. B.:

Wenn du Freunde erwerben willst, muss du selbst freundlich sein.

Die Bildlichkeit der Sprichwörter mit dieser Komponente kann mit Hilfe von verschiedenen Mitteln geschaffen werden.

Von besonderer Bedeutung sei die Ironie, z. B.:

Die freundlichsten Hunde beißen am schlimmsten (Beyer).

Wer regieren will, muss einen freundlichen Kopf aufsetzen (Graf).

Diese Sprichwörter zeigen, dass Freundlichkeit nicht immer eine gute Eigenschaft ist. Sie kann Lügenhaftigkeit sein und jemanden irreführen.

Diese Volksweisheiten können auch eine Antithese enthalten, z. B.:

Freundlich mit allen, gemein mit wenigen (Graf).

Ins Gesicht freundlich, im Herzen feindlich (Beyer).

In diesen Beispielen werden Freundlichkeit und Feindlichkeit gegenübergestellt. Es wird damit gemeint, dass ein freundlicher Mensch nicht immer ein Freund ist.

Reim, Parallelismus usw. sind auch in solchen Sprichwörtern zu treffen. Dazu gibt es einige Beispiele:

Ein freundliches Wort findet guten Ort (Graf).

Ins Gesicht freundlich, im Herzen feindlich (Beyer).

Ein freundliches Gesicht ist das beste Gesicht.

Wer freundlich gibt, gibt reichlich (Beyer).

Unter den Sprichwörtern mit der Komponente „freundlich“ gibt es auch Synonyme.

Zum Beispiel, das Sprichwort „Die freundlichsten Hunde beißen am schlimmsten“ kann in der Rede folgenderweise realisiert werden:

Ins Gesicht freundlich, im Herzen feindlich (Beyer).

Oder die Volksweisheit „Wer freundlich gibt, gibt reichlich“ hat folgende sprachliche Realisierungen:

Ein freundliches Gesicht ist das beste Gesicht (Gerr).

Ein freundliches Wort findet guten Ort (Graf).

Abschließend kann man sagen, dass die Sprichwörter mit der Komponente „freundlich“ auch die lehrhafte Tendenz ausprägen. Das kann man damit verbinden, dass Freundlichkeit und Freundschaft für das deutsche Volk von großer Bedeutung ist.

Schlussfolgerung

Die durchgeführte Untersuchung stellt einen Versuch dar, die Besonderheiten der Äußerung des Begriffs „Freundschaft“ in deutschen Sprichwörtern zu erforschen.

Um dieses Problem aufs tiefste zu erläutern, haben wir das Wesen des Sprichwortes erlernt.

Die Untersuchung lässt uns die Merkmale bestimmen, die allgemeinen Merkmalen der Phraseologismen entsprechen, sowie inhaltliche und strukturelle Besonderheiten, die sie von anderen phraseologischen Wortverbindungen unterscheiden.

Die Analyse der Etymologie der Wörter „Freund“, „Freundschaft“ und „Freundlich“, ebenso wie die Analyse deren Semantik, zeugt davon, dass die Wahrnehmung entsprechender Begriffe in der deutschsprachigen Kultur, neben den universellen Tendenzen, auch ihre Spezifik enthält.

Auf Grund der von uns festgestellten Merkmale der Sprichwörter wurde die Analyse der Beispiele durchgeführt.

Wie die Ergebnisse zeigen, sind die Sprichwörter mit der Komponente „Freund“ gegenüber denen mit den Komponenten „Freundschaft“ und „freundlich“ quantitativ vorherrschend.

Die Struktur, die Mittel der Bildkraft und Ironie tragen der Einprägsamkeit und Anschaulichkeit solcher Sprichwörter bei, was für diese Abart der Phraseologismen allgemein geltend ist.

Die Semantik der analysierten sprachlichen Einheiten weist einige Uneindeutigkeiten in der Einschätzung des Begriffs „Freundschaft“ von den Muttersprachlern.

Obwohl die positive Bewertung ganz deutlich zu beobachten ist, existieren daneben die Sprichwörter, die vor Unaufrichtigkeit der Freunde und vor den mit Freundschaft verbundenen großen Einsätzen warnen. Als Ergebnis der Untersuchung wurden einige synonymische Reihen von Sprichwörtern herausgegliedert. Ihre Anwesenheit, wie auch die große Zahl der von uns gefundenen Sprichwörter und ihre allgemeine positive Konnotation lässt folgern, dass in der deutschsprachigen Kultur der Begriff „Freundschaft“ von großer Bedeutung ist.

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    äèïëîìíàÿ ðàáîòà [1002,8 K], äîáàâëåí 09.10.2013

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    êóðñîâàÿ ðàáîòà [500,3 K], äîáàâëåí 26.12.2014

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