Der einfluss der slawischen sprachen auf die entwicklung des deutschen wortschatzes
Analyse von faktoren, die prozesse des ausleihens in sprachsystemen. Erforschung theoretischer grundlagen und sozialer grundlagen der bereicherung des vokabulars der sprache. Substantivierung einer kleinen anzahl von slawen in der deutschen sprache.
Рубрика | Иностранные языки и языкознание |
Вид | статья |
Язык | немецкий |
Дата добавления | 12.07.2018 |
Размер файла | 15,6 K |
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Der einfluss der slawischen sprachen auf die entwicklung des deutschen wortschatzes
Г.В. Фоміна, Кам'янець-Подільський національний університет імені Івана Огієнка
Анотація
У статті розглядаються діахронічні аспекти впливу слов'янських мов на розвиток німецької лексики. Аналізуються фактори, що визначають процеси запозичення у мовних системах, досліджуються теоретичні основи та соціальні підґрунтя збагачення словникового складу мови. Запозичення усвідомлюється як елемент чужої мови, перенесений з однієї системи в іншу в результаті мовних контактів, а також сам процес переходу з однієї мови в іншу. Обґрунтовується незначна кількість слов'янізмів у німецькій мові.
Ключові слова: запозичення, топонім, слов'янізм, діахронічний аспект, лексика, онім.
Abstract
The article examines the influence of the Slavic languages on development of the German vocabulary in the diachronical aspects. Factors that determine the processes of borrowing in the language systems are analysed, theoretical bases are investigated, the author distinguished social basis of enriching of the vocavulary of the language. Borrowing is concidered as the element of alien language, carried from one system into other in the result of language contacts, and also it is a process of transition, from one language in other. There is a low quantity of Slavic words in German.
Key words: borrowing, toponim, Slavic word, diachonical aspect, vocabulary, onim.
deutschen sprache slawen ausleihen
Der lexikalische Bestand einer Sprache wird durch das Zusammentreffen zweier ursprunglich weit entfernten Kulturkreise beeinflusst. De Austausch von Gedankengut und von materiellen Dingen macht sich auch im Bereich des Wortbestandes bemerk- bar. Dies kann sich auf eine Richtung beschranken, kann aber auch wechselseitig sein.
Der Vorgang der Ubernahme geschieht in verschiedenen Schritten. Zuerst wird wohl mit dem fremden Begriff auch dessen Bedeutung adaptiert. Im Laufe der Zeit wird nun dieses Wort in Lautgestalt, Betonung, Deklination oder Konjugation der eigenen Sprache angeglichen. SchlieBlich wird das ursprungliche Fremdwort nicht mehr als solches empfunden, sondern als eigener Bestand betrachtet.
Eine Besonderheit des deutsch-slawischen Sprachaustauschs besteht darin, dass sich beide Sprachen nicht nur an einer Linie beruhren, sondern dass durch die Ostkolonisation und Siedlung deutschsprachiger Menschen im osteuropaischen Raum aus einer Kontaktlinie ein Kontaktraum wurde.
Die Aktualitat des vorliegenden Artikels wird zu tiefer Erkenntnis der vielflachigen Beziehungen zwischen Sprache und Gesellschaft beitragen. Sprachkontakte entstehen durch direkte oder indirekte soziale Interaktionen der einzelnen Sprachtrager. Die Entlehnung der Lexik aus einer Sprache in die andere gehort zu den gesetzma Bigen Folgen der sprachlichen Kontakte auf okonomischem, politischem, kulturellem, wissenschaftlichem und sportlichem Gebiet, die es in der Entwicklungsgeschichte je- der Sprache gibt [2, s.47]. Wenn zwei Sprachen miteinander in Kontakt treten, nehmen sie gegenseitig Wortgut (d.h. Worter, Redewendungen und auch Sprichworter) aus der jeweils anderen Sprache in ihren eigenen Wortschatz auf.
Die Hauptwege der Bereicherung des deutschen Wortschatzes sind: die Wortbildung (die Bildung neuer Worter durch Ableitung, Komposita u.a. Methoden); die Wortentlehnung (die Entlehnung neuer Worter aus anderen Sprachen); Bedeutungswandel (die Anderung der Bedeutung bereits existierender Worter); Bildung von phraseologischen Verbindungen (die Entstehung neuer Phraseologismen). Die Sprachforscherinnen A. Iskos und A. Lenkowa schrieben daruber: «Die Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch die Entlehnungen ist mit historischen Tatsachen und mit der Geschichte des deutschen Volkes verbunden» [4].
Probleme der Wechselbeziehungen zwischen Stammwortern und Entlehnungen gehoren zu den neuen Aspekten der Wortforschung. Die altere Linguistik mit ihrer atomaren Betrachtung des Wortschatzes beschrankte sich bei der Erforschung des entlehnten Wortgutes lediglich auf die Prozesse ihrer formellen und semantischen Assimilation. Mit diesem Umstand haben sich heute bereits mehrere Sprachforscher kritisch auseinander gesetzt, vor allem diejenigen, die sich mit Entlehnungen im lexikalisch-semantischen System des Deutschen und Russischen befasst haben.
Eine Entlehnung ist «ein Wort, das aus einem fremden geistigen oder kulturel- len Gebiet genommen und verandert ist, das es in das eigene passt» [1, S.13].
Zahlreiche Sach- und Wortentlehnungen in dem germanischen Zeitraum wurden ferner auch aus anderen Bereichen ubernommen - aus Verwaltung, Rechtsprechung, Handel, aus dem taglichen Leben.
Entlehnungen aus slawischen Sprachen existierten in der Vergangenheit nur in geringem Umfang im deutschen Wortbestand. Auch hier kann man von drei Entlehnungsperioden sprechen. Die erste umfasst die altere Zeit, 11. bis 14. Jhd. Die geschichtlichen Voraussetzungen dieses Lehngutes sind einerseits die deutsch- polnischen Handelsbeziehungen und andererseits die Ausdehnung des deutschen Siedelgebiets uber die Elbe-Saale-Linie nach Osten. Entlehnungen aus dieser Periode sind Bezeichnungen von Handelsobjekten wie: Zobel, Stieglitz, Zeisig; Lebensmitteln wie Quark, Gurke,Schops, ferner Kummet, Peitsche.
Die Entlehnungen der zweiten Periodeum fassen die Zeitvom 17. bis 19. Jhd. und beruhen teils auf dem Einfluss der russischen Literatur, teils auf der Ubernahme be- stimmter Gegenstande (Sach- und Wortentlehnungen): Tornister, Droschke, Kalesche.
Die Entlehnungen der dritten Periode erfolgten besonders zahlreich nach 1945 im Zusammenhang mit der DDR. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands sind die meisten von ihnen Historismen.
Die Zahl der aus den slawischen Sprachen in die deutsche Standardsprache ubernommenen Lehnworter ist bekanntlich nicht eben groB. Immerhin lassen sich eine Reihe sogenannter «Fernentlehnungen» nennen, zumeist aus dem Polnischen und Russischen, teils auch aus dem Tschechischen, die sich wie etwa Grenze, Halunke, Hamster, Nerz, Peitsche, Preiselbeere, Schmetterling, Trabant, Zeisig oder Zobel heute fest eingeburgert haben und gelegentlich sehr hohen Alters sind. Auch vier der nach einer verbreiteten Auffassung wichtigsten Worter im heutigen Deutsch gehen - in weiterem Sinne - auf tschechische Ursprunge zuruck: Dollar, Pils, Pistole und Roboter. Sehr viel groBer ist allerdings die Zahl der siedlungsgeschichtlichen «Reliktworter» und der lokal gebundenen Entlehnungen entlang der Sprachgrenze, die einen pragenden Einfluss auf die Dialekte der Grenzgebiete und auf die daraus erwachsenen regionalen Umgangssprachen gewonnen haben. Sie sind Zeugen eines alltagssprachlichen Miteinanders, das sich vor allem in mancherlei Bezeichnungen fur «praktische Gegenstande in Wald-, Feld-, Gewasser- und Hauswirtschaft» wi- derspiegelt [6]. Zu den Ubernahmen aus dem Tschechischen zahlt P. von Polenz beispielsweise Kren, Schmetten, Groschen, Tornister, Duse und Haubitze.
Gegen Ende der Volkerwanderungszeit kamen die Vorfahren der heutigen Slowenen, die Alpenslawen, mit einer (turksprachigen) awarischen Oberschicht ins Land. Awarische Relikte sind z.B. slow. kazaz (kosez) «Edling» (daher heiBen die Edling genannten Karntner Ortschaften im Slowenischen Kazaze, Kajzeze) und ban, ein Furstentitel, der als mittellateinisch banus und in den Ortsnamen Faning (slow. Banice), Pfannsdorf (slow. Banja ves, vas) und Fohnsdorf weiterlebt. Ein haufiges in Ortsnamen vorkommendes slowenisches Gattungswort ist z.B. gora «Berg».
Die ins Deutsche gelangten slowenischen Namen haben im Laufe der Zeit die gleichen lautlichen Veranderungen erfahren wie die deutschen Namen selbst. So erscheint slow. Ribnica «Fischbach» im Deutschen als Reifnitz, umgekehrt wurde slow. Pliberk aus einem alten deutschen Pliburch, heute Bleiburg, entlehnt. Jungere Entlehnungen sind deutsch Ribnitza und slowenisch Slovenji Plajberg «Windisch Bleiberg» - erstere vor 1300 entlehnt, letztere spater.
Die deutsch-slowenische Sprachgrenze, wie sie in der Mitte des 19. Jhds. be- schrieben worden ist, durfte seit Beginn der Neuzeit bestanden haben. Doch das sprachliche Erbe uberliefert slowenische Namengebung auch in fruh «eingedeutsch- ten» Gebieten, z.B. weist der Bergname Stagor in Oberkarnten wegen des benach- barten Neuberg auf ein altes slow. Stara gora «Alter Berg» hin, und eine Mallnitz erweist sich als «kleine Moll» (alpenslaw. Malbnica, zu slow. Molna < alpenslaw. Malbna «Moll»), ein beliebtes slawisches Wortbildungsmuster reflektierend: der Hauptfluss liefert das Grundwort, der Nebenfluss ist eine Verkleinerung dazu, wie z.B. auch Murz (slaw. Murica) «die kleine Mur» neben Mur (slow. Mura) oder Gortschitz (<slow. Krcica) «die kleine Gurk» neben Gurk (slow. Krka).
Schon aufgrund der groBen raumlichen Entfernung war die Reisetatigkeit von slawischen Gebieten nach Deutschland und umgekehrt jahrhundertelang nicht be- sonders intensiv. Selbst die Tatsache, dass bereits im elften Jahrhundert Eupraxia, eine Schwester des Kiewer GroBfursten Wladimir Monomach, unter dem Namen Adelheid als Gemahlin Heinrichs IV deutsche Kaiserin war, hatte auf diese Situation praktisch keinen Einfluss. Vielleicht lag es am Heimweh der Kaiserin, dass die Ehe nach sechs Jahren wieder geschieden wurde.
Eine gewisse Belebung des deutsch-russischen Austauschs trat erst im 14. und 15. Jahrhundert ein, in der Blutezeit der Hanse, als die deutschen Hansestadte eine feste Niederlassung in der russischen Stadt Nowgorod unterhielten. Da der Handel im Vordergrund blieb, war wenig Raum fur kulturellen oder sprachlichen Austausch. Die mittelniederdeutsche Sprache, Handelssprache der Hanse, hat- te in der Wirtschaftssprache Einfluss auf die Burger Nowgorods und Russlands. Doch erst seit Peter dem GroBen (1672-1725) und in der Folgezeit durch deutsche Gemahlinnen und Zarinnen wurden die Bedingungen geschaffen, die eine gegensei- tige sprachliche Beeinflussung ermoglichten.
Die Slawen haben ihre Spuren auch in Dresden hinterlassen: sowohl im Ort selbst als auch in seinem Namen. Dresden ist ein altsorbischer Name, der im Laufe der Zeit eingedeutscht wurde. Der Name geht auf das slawische Wort «drezga» (Wald) zuruck und bedeutet wortlich ubersetzt «Siedlung der Leute am Wald».
Zu den einfachen Bildungen werden Ortsnamen gerechnet, die aus einem Appellativum (Gattungsname) ohne Anfugung eines namenbildenden Morphems (Suffixes) zum Namen wurden. Diese einfachen Bildungen sind insgesamt weni- ger zahlreich als die abgeleiteten, suffigierten Ortsnamen. Einfache unabgeleitete Bildungen sind z.B.: Rostig und Rostack. Fur beide Ortsnamen wird eine altsorb. Grundform Roztok angesetzt, die zum altsorb. Appellativum roztok (Stelle, wo sich ein Gewasser trennt oder vereinigt, auch Wasserscheide) gestellt wird. Dieses Appellativum ist in slawischen Orts- und Flurnamen gut belegt, so auch im Namen der Stadt Rostock an der Ostsee, wo das Benennungsmotiv auf die Mundung der Warnow in die Ostsee Bezug nimmt. Ein Beispiel fur einen deutschen unabgelei- teten Ortsnamen ist Berg, obersorb. Hora sw. Bad Muskau, uberliefert 1392 als Hans von dem Berge, also eine Siedlung am/auf dem Berg [3, S.56].
Weit haufiger als die einfachen slawischen Ortsnamenbildungen aus Appellativa sind Ortsnamen, die durch Ableitung, d. h. durch Anfugen eines ortsna- menbildenden Suffixes entstanden sind.
So ist mit dem slawischen Suffix-ica Lauschutz [5, S. 182], niedersorb. Luzyca (Guben) gebildet (historische Uberlieferung: 1416/1426 Lvsicz). Fur den Ortsnamen wird eine altsorb. Grundform Luzica, zum altsorb. Appellativum luza (Lache, Pfutze) angesetzt. Bezeichnet wird ein Ort an einer sumpfigen Stelle. Das Appellativum ist auch noch im aktuellen Sprachgebrauch des Ober- und Niedersorbischen belegt. Hier ist ebenfalls der Landschaftsname Lausitz anzuschlie- Ben mit der obersorb. Namensform Luzica und der niedersorb. Entsprechung Luzyca.
Mit dem slawischen Suffix-ava ist Zittau, obersorb. Zitawa, sw. Gorlitz gebildet (historische Uberlieferung: 1238) [5]. Fur den Ortsnamen wird eine altsorb. GrundformZitava, zum altsorb. Appellativum Zito (Getreide, Roggen, Korn) ange- setzt. Es handelt sich demnach um einen (Getreideort).
Bei den Ableitungsbasen der aus Personennamen abgeleiteten Ortsnamen wird allgemein nach Bildungen mit einemzweigliedrigen slawischen Vollna- men (z.B. Bogomil, Dalimir, L'uborad, Miroslav, Radogost, Slavomir) oder einem slawischen Kurznamen (L 'ubas, Milich, Milos, Trebuch) unterschieden.
Slawisch-deutsche und deutsch-slawische Mischnamen (Hybride) werden als Ausdruck eines Sprach- und Namenkontaktes angesehen. Die Begriffsbestimmug Mischname geht von den Bestandteilen des Ortsnamens aus: slawische und deutsche Ableitungsbasis + deutsches Grundwort oder slawisches Ortsnamensuffix. Die Wortbildung des jeweiligen Ortsnamens ist entweder deutsch oder slawisch, je nach sei- nem wortbildenden Element, d. h. von deutscher Wortbildung ist bei Bildungen mit einem deutschen Grundwort (z. B. -dorf) auszugehen, und ein slawisches Ortsnamensuffix (z. B. das patronymische -ici-Suffix) weist auf slawische Wortbildung hin. Slawisch- deutsche Mischnamen bestehen ausslawischen (sorbischen) Personennamen und dem deutschen Grundwort, z. B. Bomsdorf, niedersorb. alter - Bonojce (belegt 1310 als- Boemensdorf). Der Ortsname Bomsdorf wird als Dorf eines Bogumil erklart und ist mit dem deutschen Grundwort -dorf und dem sorb. Personennamen Bogumil gebildet, dessen Bestandteile zu slawisch. bog (Gott) und slawisch. mily (lieb) zu stellen sind.
Deutsch-slawische Mischnamen bestehen aus dem deutschen Personennamen und dem slawischen Ortsnamensuffix, z. B. Brauna, obersorb. alter Brunow. Auf der Grundlage des Erstbeleges von 1225 Brunowe wird eine altsorb. Grundform Brunov angesetzt. Es handelt sich also um einen Ort eines Bran. Der Ortsname wurde mit dem slawischen Suffix-ov- und dem deutschen Personennamen Brun gebildet.
Weiterhin sei der im Jahre 1251 als Borkartiz belegte deutsch-slawische Mischname Burkersdorf genannt, bestehend aus dem deutschen Personennamen Burghard und dem slawischen -ici-Suffix. Es wird eine altsorb. Grundform Borkartician gesetzt, also die Siedlung der Leute eines Burghard.
Bei der Integration slawischer Ortsnamen ins Deutsche erfolgte nicht selten eine strukturelle Adaption, d. h. eine Angleichung altsorbischer Ortsnamen an das deutsche Namensystem, wovon Ableitungsbasen ebenso wie Suffixe und Endungen betroffen sein konnen. Gelegentlich ist anhand der historischen Uberlieferung auch sekundare semantische Motivierung nachzuweisen d. h. eine sekundare Angleichung des altsorbischen Namens an Elemente der Substratsprache, des Deutschen. Hierzu ist z.B. Maxdorf. Fur den Ortsnamen ist folgende historische Uberlieferung belegt: 1166 (Personenname) Makecherve, 1402 Machstorff, 1563 Magkstorf, Makstorf. us der Uberlieferung wird eine altsorb. Grundform Makocerv-abgeleitet. Die Namensform Maxdorf beruht auf sekunda- rer semantischer Motivierungmit Anlehnung an den deutschen Personennamen Max und Angleichung an die deutschen genetivischen Ortsnamen mit dem Grundwort -dorf.
Auf eine slawische Namensform geht der Name des Ortes GroBenhain zuruck. Der Erstbeleg von 1205 als Ozzec wird zu einer altsorb. Grundform Osek gestellt, zum altsorb. Appellativum osek (Verhau). Bezeichnet wird also ein Platz, der durch einen Verhau ge- schutzt ist. Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts begegnet die deutsche Ubersetzung Hagen, Hain (historische Uberlieferung: 1224 Berwardusplebanus de Hagen) des ursprunglich slawischen Namens. Ab 1663 (historische Uberlieferung: 1663 GroBen Hain) erscheint der Zusatz groB zur Unterscheidung von den zahlreichen anderen Hain-Orten.
Ab der Regierungszeit des russischen Zaren Ivans IV, des Schrecklichen, (15471584) kamen mehr und mehr Deutsche nach Russland, darunter nicht nur Soldner und Abenteurer, sondern auch Diplomaten, die mit interessanten Erfahrungen in die deutschen Lande zuruckkehrten und auBerst interessante Reiseberichte verfassten, wodurch bisher Unbekanntes direkt mit ihren russischen Namen ins Deutsche eingingen. Diese Tendenz wurde in der Zeit Peters des GroBen fortgesetzt und noch verstarkt. An Russizismen jener Epoche kann man hier etwa «Knute», «Kosak», «Steppe», «Pope»,«Kummet» oder «Mammut» anfuhren. Auch «Petschaft» geht sicher auf «pecat» zuruck, allerdings ist wahrscheinlicher, dass dieses Wort uber Slowenien nach Osterreich kam.
Die spateren Entlehnungen umfassen die Zeit vom 17. bis 19. Jhd. und beruhen teils auf dem Einfluss der russischen Literatur, teils auf der Ubernahme bestimmter Gegenstande (Sach- und Wortentlehnungen): Tornister, Droschke, Kalesche. Von den in die nhd. Schriftsprache eingegangenen slawischen Lehnwortern stammen die meisten je- doch nicht aus dem slawischen Substrat Ostdeutschlands, sondern sind im Spatmittelalter aus den benachbarten slawischen Sprachen bis zum Russischen hin ubernommen worden: Grenze, Gurke, Halunke, Jauche, Peitsche, Preiselbeere, Quark, Sabel, Schmetterling, Trabant, Zeisig. So sind auch Kutsche aus dem Madjarischen und Dolmetscher, Husar uber das Madjarische aus dem Turkischen bzw. Serbokroatischen ins Deutsche gekommen. In diese Gruppe gehort wohl auch der «Nerz» in der Bedeutung «Pelz aus dem Fell dieses Tieres», wahrend «Troika», «Sarafan», «Samowar» und «Machorka» im deutschen Sprachgebrauch erst fur das Ende des 19. Jahrhunderts bezeugt sind.
Die Anzahl der slawischen Entlehnungen im Deutschen ist heute relativ gering, was vor allem dadurch bedingt ist, dass auch die Anzahl der in Deutschland lebenden Bevolkerung und damit ihr Einfluss auf die deutsche Sprache wahrend der ganzen Zeit sehr beschrankt war. Ganz anders aber stellt sich die Situation umgekehrt dar: In Russland und in anderen slawischen Gebieten lebten seit Peter dem GroBen und vor allem seit Katharina II. sehr viele Deutsche, die dorthin ausgewandert waren und nicht nur ihre Kultur, sondern ihre ganze Lebensweise samt den typischen Alltagsgegenstanden mitgebracht hatten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es in slawischen Sprachen erheblich mehr Worter mit deutschem Ursprung gibt als umgekehrt.
Список використаних джерел
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3. Eichler E. Ortsnamenbuch der Oberlausitz. Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen, Bischofswerda, Gorlitz, Hoyerswerda, Kamenz, Lobau, Niesky, Senftenberg, WeiBwasser und Zittau / E. Eichler, H. Walther // Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte. - Berlin, 1975. - Bd. 28. - S. 56.
4. Iskos A. Deutsche Lexikologie / A. Iskos, A. Lenkowa. - Л.: Просвещение, 1970. - 294 S.
5. Korner S. Ortsnamenbuch derNiederlausitz / S. Korner // Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte. - Berlin, 1993. - Bd. 36. - S. 182.
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